Ertüchtigung mit Würth RELAST ® Verbundankerschrauben

Die Rüfitobelbrücke im Vorarlberg wurde im Rahmen der Brückenprüfung mit einem mangelhaften Erhaltungszustand bewertet. Eine Generalinstandsetzung war dringend erforderlich. In diesem Zuge wurde nicht nur die Dateilausbildung zur Brückenabdichtung, sondern auch das Tragwerk hinterfragt. Die Brückenpfeiler wurden am Übergang zur Fahrbahn verbreitert – am Brückenquerschnitt selbst mussten zusätzlich Maßnahmen zur Querkraftverstärkung getroffen werden. Der Verkehr sollte nur minimal beeinflusst werden. In der Sanierung sollte die wirtschaftlichste Konstruktion gewählt werden. Bauherr, Tragwerksplaner und Ausführende haben sich für die Würth RELAST® Verbundankerschraube zur Querkraftverstärkung entschieden

RELAST BEITRAG Bild 1

Historie

Die Rüfitobelbrücke wurde im Jahr 1970 erbaut. Sie ist Teil der Landesstraße L193, oder auch Faschinastraße und stellt die Verbindung zwischen den Orten St. Gerold und Blons in Vorarlberg, Österreich. dar. Die Brücke verläuft in Form einer Kurve und wurde so an das Gelände angepasst. Die Rüfitobelbrücke wurde nach der damals gültigen ÖNORM B4002 bemessen. Es wurde die Brückenklasse I, jedoch ohne ein Raupenfahrzeug zur Bemessung angesetzt. Die Brücke besteht aus einem durchlaufenden Stahlbetontragwerk mit Plattenquerschnitt und monolithisch ausgeführten Randbalken. Das Tragwerk mit einer Gesamtlänge von 42 m ist auf drei Felder mit Tragweiten von 13, 16 und 13 m verteilt. Sie ruht auf zwei Pfeilern mit Höhen von je 11 m. Die Straßenbreite beträgt 7 m – mit den Randbalken ergibt sich eine Gesamtbreite von 8,4 m. Im Brückenprüfbericht wurden der schlechte Erhaltungszustand mit undichten Fahrbahnübergangskonstruktionen, örtlichem Versagen der Abdichtungen und Entwässerungen im Bereich der monolithischen Randbalken, sowie mit Überdeckungsmängeln begründet.

Zeichnungen RELAST Relast Beitrag Bild 3

Sanierungsplanung

Das Ingenieurbüro Dr. Brugger & Partner ZT GmbH aus Bludenz wurde mit der Tragwerksplanung beauftragt. Daraus wurden Maßnahmen abgeleitet, die die Aufrechterhaltung der Betriebsfähigkeit der Brücke um 50 Jahre verlängern sollen. Es ergaben sich verschiedene statische Defizite, unter anderem eine unzureichende Schubtragfähigkeit in den Stützenbereichen. Die Pfeiler wurden durch Lisenen verstärkt und Stützenjochträger errichtet. Der Brückenquerschnitt wurde mit Aufbeton verstärkt: In den Stützbereichen wurde noch eine zusätzliche Schubverstärkung notwendig. Das Land Vorarlberg und die Fa. Dr. Brugger & Partner ZT GmbH haben sich bei der Suche nach einer geeigneten Verstärkungsmaßnahme für das Würth RELAST® System entschieden. Würth RELAST® war das einzige System mit einer Zulassung für diese Anwendung. Damit war eine Bemessungsmethode gegeben, die nicht nur klar nachvollziehbar und dokumentiert ist, sondern auch allen Anforderungen des Baurechts gerecht wurde. Weitere Argumente waren die wesentliche Verkürzung der Bauzeit durch die schnellere Verarbeitung und auch die Möglichkeit der Montage von unten und die sofortige Belastbarkeit, um den Verkehr aufrechterhalten zu können. Die Montagezeit des RELAST® System wurde mit 21 Arbeitstagen angesetzt bei ca. zehn Minuten für eine RELAST® Betonschraube.Für die Verstärkungsmaßnahme bediente sich das Planungsbüro der Würth Bemessungssoftware mit der für Österreich vorgesehen Berechnungsvariante. Für die Verstärkung wurden ca. 1.000 Stück RELAST® Schrauben mit einem Querschnitt von 22 mm ausgewiesen. Der Einbau der Würth RELAST® Schrauben wurde so konzipiert, dass diese unterhalb der oberen Biegezugbewehrung enden. Das schützt die Biegezugbewehrung vor Bewehrungstreffern durch das Bohren. Durch die Dimension des Tragwerks ergab sich eine Einbaulänge von 520 mm.

Umsetzung auf der Baustelle

Die Baufirma Strabag hat mit zwei Zweier-Teams gearbeitet – ein Team für die Bohrlocherstellung und ein Team für die Montage der RELAST® Schrauben. Die Monteure, der Obermonteur und der Bauleiter wurden vor Montagebeginn durch Würth geschult, um eine zulassungskonforme Montage sicher zu stellen. Vor allem die richtige Verfüllung des Bohrlochs, die Position der Keilsicherungsscheibe und das sofortige Aufbringen des Drehmoments standen dabei im Fokus. Die geführte Bohrung erfolgte mit Drehgestänge. Die Monteure bestätigten die einfache und problemlose Montage der Schraube. Zudem wurde die Einbauzeit von 21 Tagen eingehalten und der Verkehr konnte auf der Oberseite der Brücke weiterfließen.

  • Bauherr: Land Vorarlberg
  • Tragwerksplaner: Dr. Brugger & Partner ZT GmbH
  • Ausführendes Unternehmen: Strabag SE; Niederlassung Dornbirn

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