Würth Befestigungssystem W-ABZ

Befestigung von absturzsichernden Fensterelementen

Im modernen Wohn- und Gewerbebau sind immer größer werdende Glasflächen zu verzeichnen. Auch bei der Sanierung im Bestand werden Vergrößerungen von Fensterelementen beliebter. Die Fensterelemente sollen dabei nicht nur helle Wohn- und Arbeitsräume schaffen, sondern müssen vielfach auch die Absturzsicherung übernehmen. Man vergisst im praktischen Baualltag bzw. bei der Planung leider allzu oft, dass es sich bei einer derartigen Verglasung bzw. dem Einsatz eines „Fenstergeländers“ baurechtlich dann nicht mehr nur um ein einfaches Lochfenster, sondern um eine bauliche Sicherung gegen einen Absturz handelt. Diese muss entsprechend im Vorfeld geplant und bemessen werden.

Hierzu werden oft sogenannte absturzsichernde Fensterelemente eingesetzt, die zusätzlich die Funktion einer Absturzsicherung wie z.B. eines Geländers übernehmen. Vermehrt werden öffenbare Flügel auf der gesamten Fensterhöhe verbaut und die „französischen Balkongeländer“ aus Metall mit beispielsweise entsprechender Glasausfachungen ersetzt. Diese werden direkt auf den Fensterrahmen geschraubt. Damit bekommt die Befestigung des Fensterrahmens die gleiche Bedeutung, wie die absturzzusichernden Verglasungen. Sicher und zuverlässig kann das geeignete Fensterelement nur gegen Absturz sichern, wenn die auftretenden Horizontallasten (Holm- und Windlast) und mögliche Anpralllasten nachweisbar in den Verankerungsgrund abgetragen werden. Dies ist mit dem Würth Befestigungssystem W-ABZ für die absturzsichernde Fenstermontage möglich.

Würth Rahmendübel W-UR als erster Dübel mit  Widerstandswerten in der Laibung

Die DIN 18008, Teil 4 – Regelungen für absturzsichernde Verglasungen – liefert die Grundlagen für Ausführung und Bemessung. Alle Bestandteile der Konstruktion sind in der Nachweiskette zu berücksichtigen. Neben den Bestandteilen des Fensters selbst betrifft das auch die Konsole und den Befestiger im Ankergrund. Dies erfordert ein bauaufsichtlich zugelassenes Befestigungsmittel nebst einem für die Situation anwendbaren Bemessungskonzept. Nachzuweisen sind die Holmlasten aber auch stoßartige Belastungen. Grundlage hierfür ist die ETB-Richtlinie – Bauteile die gegen Absturz sichern – aus dem Jahr 1985. Ein weicher Stoß gilt hier als nachgewiesen, sobald das Befestigungselement eine größere Widerstandskraft als 2,8 kN besitzt. Wichtig ist hierbei die Eignung in der jeweiligen Anwendungssituation. Oft wird ein Nachweis im Ankergrund Beton mit einer kleinen Fuge vorgelegt. Auf die realen Gegebenheiten ist das meist nicht anwendbar. Mit der Fenstermontageschiene W-ABZ und der dazugehörigen Zulassung Z-14.4-728 bietet Würth eine Lösung, die die gesamte Nachweiskette abdeckt. Dies beinhaltet die Befestigung am Stahlprofil des Kunststoff Fensterrahmens, die Konsole selbst und die Verwendung der Dübel im Verankerungsgrund. In diesem System können für diese besondere Anwendung auch Würth Kunststoff-Rahmendübel W-UR mit einer Zulassung für Mehrfachbefestigungen von nichttragenden Systemen verwendet werden, da die Systemzulassung die Anwendung in diesem Sonderfall neu regelt.

Fenster mit Holm und Festfeld unten | Befestigung mit W-ABZ unten und auf Holmhöhe
Fenster mit Holm und Festfeld unten
Befestigung mit W-ABZ unten und auf Holmhöhe
Festverglasung | Befestigung umlaufend mit W-ABZ
Festverglasung
Befestigung umlaufend mit W-ABZ
Fenster mit Ganzglas-Absturzsicherung | Befestigung mit W-ABZ unten und auf Holmhöhe
Fenster mit Ganzglas-Absturzsicherung
Befestigung mit W-ABZ unten und auf Holmhöhe

 

 

Einsetzbar ist die Fenstermontageschiene W-ABZ bisher an Beton, Vollsteinen und Holz. Soll ein absturzsicherndes Fensterelement z.B. in Lochziegelmauerwerk befestigt werden, kann das System W-ABZ mit einer „Querplatte“ verbunden und die Last aus einer Konsole auf zwei Dübel verteilt werden. Damit kann die Holmlast insgesamt auf bis zu vier Kunststoff-Rahmendübel verteilt werden. Der Abstand der Dübel beträgt 250 mm. Dies ermöglicht es, beide Dübel voll auszunutzen. Sobald der charakteristische Widerstand in der europäischen technischen Bewertung 1,4 kN erreicht, wird die Forderung erfüllt.

T-Schiene zur Doppelbefestigung