Würth Technical Software II

Maximale Traglasten an Verbundankern

Einfluss von Dauerlasten am Verbundanker am Beispiel des Würth WIT PE 1000

Im April 2019 wurde die DIN EN 1992-4 veröffentlicht. In der Bemessung von Verbundankern ergibt sich mit dem Faktor ψsus nun die Notwendigkeit den Anteil der am Anker angreifenden Dauerlast zur Gesamtlast zu bewerten. Die Tragfähigkeit von Verbundankern kann in der Bemessung um bis zu 40% gesteigert werden.

Der charakteristische Widerstand eines Einzeldübels ohne Einfluss von Rändern oder benachbarten Dübeln kann nach DIN EN 1992-4, Kapitel 7.2.1.6 nach folgender Formel gerechnet werden:

 
N0Rk,p= ψsus∙τRk∙π∙d∙hef
 

Hierbei berücksichtigt der Faktor ψsus den Einfluss einer Dauerlast auf Verbundanker. Ist der Anteil einer Dauerlast an der Gesamtlast an einem Verbundanker hoch, wird mit dem Faktor ψsus der charakteristische Widerstand für den Betonauszug reduziert. Es gelten folgende Bedingungen:

ψsus=1 für asus≤ψ0sus  bzw.  ψsus0sus+1–asus  für asus0sus

ψ0susist ein produktabhängiger Faktor. Er kann aus den ETAs entnommen werden.
asus ist das Verhältnis der Dauerlast zur Gesamtlast. Als Dauerlast gelten ständige Lasten und der ständige Anteil von variablen Lasten.
 
Die ETA-19/0542 des Würth Injektionssystems WIT PE 1000 gibt für den Temperaturbereich 40°C/24°C für ψ0sus den Wert 0,8 an. Ist in den ETAs kein Wert für ψ0sus angegeben, empfiehlt die DIN EN 1992-4 den Wert ψ0sus mit 0,6 anzusetzen.
 
Wird in der Bemessung der Anteil der dauerhaften Lasten nicht berücksichtigt, muss asus mit 1 angesetzt werden.

20 kn Zuglast

Bild 1: Ein Einzeldübel ist mit einer Gesamtlast NE,d von 25kN bei einer Dauerlast von 20 kN belastet.

Für das Injektionssystem WIT PE 1000 errechnet sich ψsus dann zu 0,8 - der charakteristische Widerstand in der Versagensart kombiniertes Versagen auf Herausziehen und Betonbruch muss um 20% reduziert werden.

Ist für ψ0sus 0,6 anzusetzen, wird ψsus hier zu 0,6 - der charakteristische Widerstand muss sogar um 40% reduziert werden. Für eine effiziente Bemessung von Verbundankern wird das Verhältnis der Dauerlast zur Gesamtlast lohnend. Indem in der ETA-19/0542 ein hoher Wert für ψ0sus angeben wird, garantiert das Injektionssystem WIT PE 1000 höchste ansetzbare Bauteilwiderstände und effiziente Verankerungsdetails.

Im folgenden Beispiel wird der Effekt deutlich:

Ein Einzeldübel ist mit einer Gesamtlast NE,d von 25kN bei einer Dauerlast von 20 kN belastet.(Blld 1)Bei einer Einbindetiefe 120mm ist ein Injektionssystem mit einer M12 Gewindestange zu 90,3% ausgelastet. Wird die Dauerlast zu 25kN(Blld 2) angesetzt muß der Bemessungswiderstand mit 0,8 reduziert werden – die Auslastung steigt auf 112,9%.

25Kn Zuglast

Bild 2: Ein Einzeldübel ist mit einer Gesamtlast NE,d von 25kN bei einer Dauerlast von 25 kN belastet.

Technical Software II

Das Modul ist Teil der Würth Technical Software II.

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