Laut, lauter, lautlos
Das Gehör ist eines der wichtigsten und sensibelsten Sinnesorgane. Es wird täglich verschiedensten Lärmbelastungen ausgesetzt und dabei dauerhaft belastet. Lärmschwerhörigkeit aufgrund von chronischer Lärmeinwirkung, gilt als eine der häufigsten anerkannten Berufskrankheiten. Sie entsteht meist schleichend und schmerzfrei - deshalb wird sie häufig zu spät erkannt. Um Schwerhörigkeit vorzubeugen, ist es vor allem in lärmintensiven Umgebungen wichtig, den richtigen Gehörschutz auszuwählen. Dieser muss zu den Arbeitsbedingungen und zur Lautstärke passen.
Was ist eigentlich Lärm?
Lärm gilt als jedes unerwünschte laute Geräusch und ist eine subjektive Wahrnehmung. Geräusche entstehen durch Schwingungen und breiten sich in der Luft als Schallwellen aus. Der Schalldruckpegel lässt sich messen und wird in Dezibel (dB) angegeben. Ab 80 dB muss der Unternehmer geeigneten Gehörschutz zur Verfügung stellen. Ab 85 dB ist das Tragen von Gehörschutz Pflicht und Lärmbereiche sind zu kennzeichnen.
Wie finde ich den richtigen Gehörschutz?
Was sind Dämmwerte und wie funktioniert eigentlich der Gehörschutzfinder?
Für die Auswahl des richtigen Gehörschutzes sind zwei Faktoren ausschlaggebend. Der Lärmpegel in der Arbeitsumgebung und der Dämmwert des Gehörschutzes. Man unterscheidet bei den Dämmwerten zwischen HML Werten und SNR-Wert. Die HML-Werte geben jeweils die Dämmleistung bei hoher (H-Wert), mittlerer (M-Wert) oder niedriger (L-Wert) Frequenz an. Der SNR-Wert (Single Number Rating) gibt die durchschnittliche Dämmleistung an. Für die Auswahl des richtigen Gehörschutzes ist die Berechnung mit dem SNR-Wert ausschlaggebend.
Lärmpegel abzüglich Dämmwert ergibt den sogenannten Restschallwert. Dieser sollte in einem Bereich unter 80 dB liegen, damit das Gehör nicht geschädigt wird.
Zusätzlich zu diesen Werten zieht der Gehörschutzfinder bei der Ermittlung des passendes Gehörschutzes einen Sicherheitsfaktor heran. Dieser berücksichtigt die praxisübliche Abminderung durch falsches Tragen. Denn die Dämmleistung des Gehörschutzes kann durch Bart- und Haarwuchs, Brillen, Verschmutzungen oder falsches Einsetzen von Gehörschutzstöpseln abgemindert werden. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat diese Abminderungsfaktoren für Gehörschutzstöpsel auf 9 db (A) und für Gehörschutzkapseln auf 5 db (A) festgelegt.
Die Produkte, die der Gehörschutzfinder vorschlägt, basieren daher auf der Berechnung folgender Gleichung:
Lärmpegel - Dämmwert + Abminderungsfaktor = Restschallwert
Bsp.: 105 dB (A) - 32 dB (A) + 5 dB (A) [Gehörschutzkapsel] = 78 dB (A)
Tipps & Tricks
Gehörschutzstöpseln richtig einsetzen
Nicht korrekt eingesetzter Gehörschutz bietet nur teilweisen oder gar keinen Schutzeffekt. Achten Sie daher auf folgendes Vorgehen beim Einsetzen von Gehörschutzstöpseln.
Einweg-Gehörschutzstöpsel
Hinweis: Bitte entsorgen Sie den Gehörschutzstöpsel nach jedem Gebrauch.
Mehrweg- bzw. Lamellen-Gehörschutzstöpseln
Hinweis: Die mehrfache Verwendung von Lamellen-Gehörschutzstöpsel ist möglich. Reinigen Sie die Stöpsel dazu mit Wasser und milder Seife und bewahren Sie sie in der praktischen Box auf.