Hahn Racing: Wie das Erfolgsteam seine Trucks in Richtung Nachhaltigkeit lenkt
Die Faszination der Renntrucks und ein nachhaltiges Sportevent – diese Kombination ist tatsächlich möglich. Wir zeigen das am Beispiel von Hahn Racing aus Altensteig. Das von Würth umfassend unterstützte Team steuert konsequent in Richtung Zukunft.
09/29/2023
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Atemberaubende Duelle und Fahrmanöver, meisterhaft gelenkte 1.200-PS-Giganten, dazu Nähe zu den Stars der Szene und spannende Einblicke ins offene Fahrerlager: Truck Racing begeistert seit 1986 europaweit Hunderttausende Fans mit einer einmaligen Kombination aus Motorsport-, Hightech und LKW-Kult. Welche Zukunft hat die publikumsnahe Variante des Motorsports angesichts von Klima- und Umwelt-Diskussionen? Wir haben uns darüber beim von Würth unterstützten Team Hahn Racing informiert und festgestellt: Die Truck-Racer steuern längst auf eine nachhaltige Rennserie zu.
Die Familie: Hände am Lenkrad, Diesel im Blut
Das in Altensteig beheimatete Team von Hahn Racing startet seit 23 Jahren erfolgreich in der ETRC (FIA European Truck Racing Championship), der wichtigsten Truck-Rennserie der Welt. Jochen Hahn, sechsmaliger Truck-Europameister, hat in Sohn Lukas einen talentierten Nachfolger an der Seite, der bereits heute in der ETRC an den Start geht. Die Truck-Tradition der Familie reicht zurück bis zu Jochen Hahns Vater Konrad, der seine Begeisterung für die Duelle der PS-Kolosse weitergab. Heute blickt das Team in eine Zukunft, die sich durch technologische Entwicklungen und veränderte Rahmenbedingungen extrem spannend gestaltet.
„Ohne Team bin ich nichts“, sagt Jochen Hahn, der uns im Video einen ausgiebigen Blick hinter die Kulissen ermöglicht. Damit sein Team optimal arbeiten kann, hat er sich einen starken Partner an Bord geholt: Würth unterstützt Hahn Racing auf vielen Ebenen und mit einer umfassenden Produktpalette. Sie reicht vom Sicherheitshalbschuh Daily Race S1 P bis zum intelligenten Akkusystem M-CUBE.
„Für uns als Team ist es wichtig, dass wir Partner haben, die die gleichen Ziele verfolgen. Nämlich den Arbeitsablauf sehr sicher schützend zu begleiten. Also ist Arbeitssicherheit an oberster Stelle“
- Jochen Hahn
Im Fokus steht eine Kombination aus optimaler Performance, Technologie und Sicherheit, wie überall im Motorsport. „Für uns als Team ist es wichtig, dass wir Partner haben, die die gleichen Ziele verfolgen. Nämlich den Arbeitsablauf sehr sicher schützend zu begleiten. Also ist Arbeitssicherheit an oberster Stelle“, sagt Jochen Hahn. Dazu unverzichtbar: die technische Sicherheit der IVECO-Renntrucks, etwa durch die Schmierstoffe von Würth. Zum Erfolgspaket von Hahn Racing gehört außerdem ein hohes Arbeitstempo der Mechanikerinnen und Mechaniker. Dieses wird auch durch die auf Effizienz getrimmten Systemlösungen von Würth erreicht, wie sie etwa beim Werkzeug zum Einsatz kommen.
Die Zukunft: Nachhaltig und klimaneutral
Bis zu 220 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit wären möglich. Erlaubt ist aus Gründen der Sicherheit höchstens Tempo 160. Truck Racing ist damit der einzige Motorsport mit einer offiziell verordneten Maximalgeschiwindigkeit. Die Truck-Racing-Europameisterschaft des Weltverbandes FIA stellt damit unter Beweis, dass sie nicht nur ans PS-Spektakel denkt, sondern stets auch an dessen mögliche Folgen.
Solcherlei Weitblick ist aktuell auch in anderen Bereichen gefordert, insbesondere wenn es um die Nachhaltigkeit geht. Im unabhängigen „Sustainable Championships Index“ rangiert die europaweit ausgetragene Truckshow aktuell auf Platz 16 von 105 globalen Motorsportserien. Das ist angesichts der Kraftentfaltung der Rennkolosse beeindruckend, markiert aber nur einen Boxenstopp auf dem Weg zur Klimaneutralität. Die soll, so die Selbstverpflichtung der ETRC, im Jahr 2038 erreicht werden. Ein Schritt dahin: Bereits in diesem Jahr erlaubt der Weltverband auch vollelektrische und hybride Antriebsstränge. Der erste vollelektrische IVECO Truck feierte dieses Jahr bereits Weltpremiere.
Die ETRC war zudem die erste Motorsportreihe, die komplett auf den Bio-Diesel HVO umstieg. Dieser Kraftstoff ermöglicht eine CO2-Einsparung von bis zu 90 Prozent. Dazu kommen runderneuerte Reifen, die im Alltagsverkehr wiederverwendet werden können und weitere Maßnahmen. Auf einem Innovations-Camp im Fahrerlager können Hersteller zudem ihre nachhaltigen Entwicklungen präsentieren, etwa alternative Antriebskonzepte.
Wir haben mit Jochen Hahn über den Beitrag von Würth zur Nachhaltigkeit gesprochen:
Wie unterstützt Würth eure Bemühungen um eine nachhaltige Rennserie?
„Auf vielfältige Weise. Durch den Einsatz der Ecoline-Produkte von Würth versuchen wir zum Beispiel, im Bereich Reinigungsmittel und Fahrzeugpflege nachhaltiger und umweltbewusster unterwegs zu sein. Unter anderem legen wir sehr viel Wert darauf, im Bereich Gästebetreuung keine Plastikprodukte zu verwenden.“
Wie sieht es bei den Trucks aus?
„Gemeinsam mit IVECO haben wir einen Elektro-Renntruck entwickelt. In den nächsten zwei Jahren werden wir zusammen mit der FIA ein Reglement erarbeiten, mit dem alle sicherheitsrelevanten Anforderungen an eine Elektro-Rennserie erfüllt werden. Bereits heute vertrauen wir auf alle sicherheitsrelevanten Hochvolt-Werkzeuge von Würth sowie auf die komplette Schutzausrüstung, um das sichere Arbeiten unter Hochvolt-Bedingungen zu gewährleisten. Wir sind sehr stolz darauf, einen Partner wie Würth an unserer Seite zu haben. Gemeinsam verfolgen wir die gleichen Ziele: Nachhaltigkeit und maximale Sicherheit, verbunden mit einer sehr hohen Qualität.“
Der Erfolg: Europameister-Titel fürs Team
„Jeder gibt alles für den Erfolg“, sagt Stephanie Halm, die als Teamkollegin von Jochen Hahn in der ETRC auf der Erfolgsspur fährt. Seit 2017 verbindet Hahn eine Technikpartnerschaft mit dem Ulmer Team Schwabentruck Racing, die gleich mit dem zweiten Platz in der Team-Wertung gekrönt werden konnte. 2018 und 2019 wurden Jochen Hahn und Steffi Halm sogar Europameister. Das Rennjahr 2020 wurde wegen der COVID-19-Pandemie nicht gewertet, dennoch gab es spannende Neuigkeiten im Team Hahn Racing, denn 2020 erfolgt die Übernahme des Teams Schwabentruck, das mit Steffi Halm die erfolgreichste Truckracerin stellt, 2021 und 2022 war wieder der zweite Platz in der Teamwertung drin, dazu wurde Jochen Hahn 2017 und 2022 Vize-Europameister. In der aktuellen Saison stand Jochen Hahn vor den abschließenden Rennen in Le Mans (23./24.09.) und Jarama (30.09./01.10.) erneut auf dem zweiten Platz, Steffi Halm rangierte auf Platz sechs. Jochen Hahn sichert sich in Jarama mit zwei Podiumsplätzen die Vizemeisterschaft.
Mehr Infos zur ETRC und zum Truck Racing gibt es unter https://www.goodyearfiaetrc.com/ oder auf der Website von Hahn Racing: www.team-hahn-racing.de.