So sorgt Würth für reibungslose Abläufe auf der Baustelle: Baustellenlogistik am Beispiel der H+E Logistik GmbH
Die erfolgreiche Kooperation mit H+E Logistik GmbH wird als Vorbild für Baustellenlogistik der Zukunft dienen. Jetzt mehr erfahren!
11/29/2023
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Ein Weltmarktführer öffnet Würth den Weg zum Tunnelbau: Die Herrenknecht Gruppe hat sich weltweit als Hersteller für Tunnelbohrmaschinen etabliert und an Projekten wie dem Gotthard-Basistunnel oder dem Brenner-Basistunnel mitgewirkt. Zu den Töchtern des Weltmarktführers aus Baden-Württemberg gehört die weltweit aktive H+E Logistik GmbH. Wir haben für dieses Unternehmen ein ganzheitliches Konzept auf Basis der BAULOC Logistiklösungen entwickelt. Die erfolgreiche Kooperation mit H+E Logistik GmbH wird als Vorbild für Aktivitäten ähnlicher Art dienen. Zudem erleichtert sie Würth den Einstieg in einen Bereich, der enormes Potenzial für die Geschäftsentwicklung birgt. In diesem Beitrag blicken wir tief in die Tunnelröhre – und hinter die Kulissen eines wegweisenden Projekts, bei dem auch die Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle spielt.
Der Kunde
Die H+E Logistik GmbH mit ihrem Sitz in Bochum ist ein direktes Tochterunternehmen der Herrenknecht Gruppe. Sie übernimmt weltweit Projekte im Bereich Fördertechnik, der sich bei H+E in folgende Geschäftsbereiche teilt:
- Bergbau: Roh- und Baustoffe wie Kohle, Zement oder Kupfererz werden mit den Systemen von H+E Logistik transportiert.
- Tunnelbau: Die Bandanlagen des Unternehmens sorgen für den Weiter- und Abtransport des Abraums.
- Industrie: H+E Logistik nutzt ein modulares Konzept, um Kunden den Transport von Schüttgut gemäß ihren Anforderungen zu ermöglichen.
Die Herausforderung: gute Basis für ein BAULOC Projekt
Wie kam es zur Kooperation mit Würth? Eine der größten Herausforderungen für H+E Logistik ist es, die Baustellen, auf denen die Förderanlagen installiert werden, weltweit mit Verbrauchsmaterialien zu versorgen. Insbesondere wird Material für Montage und Befestigung benötigt. Hier kam es in der Vergangenheit oft zu Problemen: Das Material war teilweise zu spät oder in zu vielen Teillieferungen vor Ort. Dadurch wurden immer wieder Verzögerungen verursacht, weil kurzfristig nachbeschafft werden musste. Das Ergebnis: erhebliche Mehrkosten, erhöhter Aufwand bei der Koordination sowie zusätzlicher Ressourcenbedarf und -verbrauch.
H+E suchte dementsprechend eine maßgeschneiderte Lösung, mit der sich die Versorgung sicherstellen ließ. Dazu war gefordert, ein ganzheitliches Konzept zur CO2-Reduktion umzusetzen. Mit dieser doppelten Aufgabenstellung kam die Herrenknecht-Tochter auf Würth zu.
Die Umsetzung: von der Anfrage zur Lösung
Zuständig für die Anfrage war der Bereich Baustellen-Projekt-Management (BPM) der AW KG. Das Team arbeitete ab August 2022 in intensiver Abstimmung mit H+E Logistik an einem ganzheitlichen Konzept auf Basis der BAULOC Logistiklösungen. Im ersten Schritt entstand ein Leitstand-Magazin für ein Tunnelprojekt in Japan. Die Stärken des BAULOC Systems kamen dabei voll zum Tragen:
- Material immer vor Ort
- keine Bauunterbrechungen
- schnelle und sichere Abläufe
- geringere Kosten, insbesondere bei der Lagerhaltung
- jederzeit erreichbarer Ansprechpartner
- kompetente Beratung
Das Leitstand-Magazin unterscheidet sich nur äußerlich von den Würth-Vorbildern, die im typischen Rot der Marke erscheinen. Für H+E wurde zu Blau gewechselt, der Markenfarbe des Kunden. Zudem transportiert die unternehmensinterne Banderole den Claim der H+E Logistik: „STRONGER TOGETHER“.
Künftig werden an seiner Stelle die Namen der jeweiligen Projekte platziert, dazu kommt über der Banderole der Schriftzug „powered by Würth“. Die Inneneinrichtung des Containers wurde ebenfalls in Blau gehalten, auf den Serviceboxen fanden sich zudem die Firmenlogos von H+E Logistik.
Spannende Details: 250.000 Verbindungsmittel und ein Farbleitsystem
Viel Platz, viel Übersicht und möglichst wenig Verpackung. Dieser Dreiklang bestimmte die Umsetzung des BAULOC Projekts im Detail. Die Ausstattung des Innenraums umfasste zwölf Regaltürme und 576 Behälterplätze für die Lagerung der Montage- und Befestigungsmaterialien. Je nach Projektbedarf fanden auch noch bis zu vier Serviceboxen Platz. Sie dienten der Lagerung der Volumenartikel und als Nachfüllspeicher für die Regale.
Das Magazin verfügte zudem über einen Arbeitsplatz, ein Whiteboard sowie einen Ordnerschrank, in dem technische Zeichnungen aufbewahrt wurden. Damit stand vor Ort ein Rundum-Paket in Sachen Lagerung und Projektsteuerung zur Verfügung.
Beeindruckend waren die reinen Mengen der Materialien, die im ersten Magazin Platz fanden: 221 unterschiedliche Artikel, insgesamt 250.000 Verbindungsmittel mit einem Volumen von über 8,5 Tonnen. Diese enorme Menge an Schrauben, Muttern und Scheiben wurde in insgesamt 780 Behälter und vier Serviceboxen verpackt. Für leichte Orientierung sorgte ein Farbleitsystem, aus dem individuelle Projektetiketten generiert wurden. Diese Etiketten kamen parallel zu den ORSY Etiketten von Würth zum Einsatz.
Nachhaltigkeit: Verpackung im Fokus
Die von H+E Logistik gewünschte Reduktion der CO2-Menge wurde ebenfalls berücksichtigt. Als nachhaltige und ressourcenschonende Verpackungen wurden befüllbare und mehrfach einsetzbare Behälter gewählt. Verpackt und mit den Etiketten des Farbleitsystems beschriftet wurden sie mit Unterstützung des Psychiatrischen Wohn- und Betreuungsverbundes aus Pfedelbach.
Durch die verpackungsarme Bereitstellung der benötigten Materialien leistete Würth einen erheblichen Beitrag zur Produktoptimierung. Das Leitstand-Magazin ermöglichte es, die gesamten Montage- und Befestigungsmaterialien kompakt und in einer gemeinsamen Lieferung bereitzustellen. Die aufwendige Nachbeschaffung entfiel, da alle Materialien bereits im Magazin vorgehalten wurden.
Ausblick: vom Einzelprojekt zur Standardlösung
Den aus der Kooperation mit H+E Logistik entstandenen Lerneffekt nutzt das Projektteam aktuell, um für ähnliche Anfragen eine standardisierte Lösung zu entwickeln. Erste Lösungsansätze wurden bereits erarbeitet:
- Nachlieferungen können durch ORSY-Etiketten optimiert werden: Dazu werden die Etiketten in leeren Behältern im Container abgescannt, die Bestellung der fehlenden Artikel erfolgt automatisch. Sind die Materialien in Behälter umgefüllt und passend etikettiert, können sie zu einem festgelegten Liefertermin an die Baustelle geschickt werden.
- Die Kosten ließen sich künftig auf Basis eines Pfandsystems für die leeren Behälter laufend und transparent berechnen. Damit wäre gesichert, dass die Behälter zurück zu Würth nach Waldenburg geschickt oder dem Kunden entsprechend in Rechnung gestellt werden.
- Das BPM-Team arbeitet gemeinsam mit H+E an einem Werkzeug-Container. In dieser mobilen Werkstatt sollen Maschinen und Werkzeuge sowie Arbeitsmaterialien wie Handschuhe gelagert werden können.
Die Zusammenarbeit mit H+E Logistik eröffnet Würth die Chance, Umsatzpotenziale im Bereich Tunnelbau zu erschließen. Auch den jeweiligen Landesgesellschaften bieten sich Chancen durch die erfolgreiche Kooperation. So könnten die Container künftig von diesen nachbestückt werden statt wie bislang in Deutschland. Außerdem ist geplant, Vertreter:innen der Gesellschaften als direkte Ansprechpartner:innen vor Ort zu etablieren. Daraus können sich neue Kooperationsmöglichkeiten und Kontakte zu an den Projekten beteiligten Firmen ergeben, unter denen sich ohnehin häufig internationale Bestandskunden von Würth finden.
BAULOC – alle Infos und Produkte
Vielfalt schafft Flexibilität: Die BAULOC Lösungen lassen sich an jedes Bauvorhaben und die jeweilige Bauphase optimal anpassen. Das Angebot reicht von der bedarfsgenau kommissionierten Belieferung über die Bereitstellung von Entnahmesystemen bis zur zeit- und punktgenauen Materiallieferung direkt auf die Baustelle. Mehr Infos dazu gibt’s auf https://www.wuerth.de/web/de/bpm/bpm_baustellenlogistik/Baustellenlogistik.php