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#wissenundpraxis

Zukunft bauen - Ihr Weg zur Gebäudezertifizierung

Wie Sie Ihr Gebäude zertifizieren lassen können und weshalb es sich lohnt, nachhaltig zu bauen: Lesen Sie hier, wie Sie für Gebäude ein Nachhaltigkeitszertifikat erwerben können, welche Kosten entstehen und welche Vorteile es bringt.

02/03/2025

Lesezeit

8 Minuten

Utopie oder greifbare Realität? Zwischen hohen Gebäuden spannen sich Netze aus hängenden Gärten, die Lebensräume für Bienen und Vögel schaffen und gleichzeitig Regenwasser speichern. Solarpaneelen glitzern in der Sonne auf den Dächern während begrünte Fassaden die Hitze des Sommers regulieren und die Luft mit Sauerstoff anreichern. Ruhige Straßen winden sich um die bunten Gärten und innovativen Gebäude der Stadt. Diese Vision ist keine ferne Science Fiction, sondern könnte bald Realität werden.

Nachhaltiges Bauen
Nachhaltigkeit in der Baubranche

Jedes Gebäude ist mit Eingriffen in bestehende Ökosysteme verbunden und Deutschland setzt sich ein amibtioniertes Ziel: der Gebäudebestand in Deutschland soll bis 2045 klimaneutral sein, also auf ein Jahr gerechnet eine ausgeglichene CO2 – Bilanz vorweisen. Um diesen Vorsatz zu erfüllen, ist nachhaltiges Bauen schon lange kein Trend mehr, sondern unerlässlich.

Nachhaltigkeit von Gebäuden bedeutet, dass sie komfortabel, funktional, gesundheitsgerecht, energieeffizient und technisch ausgereift sind. Außerdem müssen der erhalt der Biodiversität, die Reduzierung des Fläschenverbrauchs sowie die nachhaltige Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen gewährleistet werden. Dieser Artikel zeigt Ihnen die Vorteile des nachhaltigen Bauens – sowohl für Bauherren als auch für die Baubranche – und erklärt, wie die entsprechenden Zertifikate erworben werden können.

Nachhaltigkeit
Wieso nachhaltig Bauen?

Es ergibt sich eine Reihe an Vorteilen, für zertifiziertes, nachhaltiges Bauen und Sanieren, bei dem von Nutzern über Bauherren, Planern und Produktherstellern bis hin zur Umwelt, jeder profitiert. Die Nachfrage nach zertifiziert nachhaltigen Gebäuden steigt. Demnach erhöhen sich nicht nur die Chancen bei Verkauf und Vermietung, sondern gleichzeitig wird das Leerstandrisiko minimiert. Nachhaltiges Bauen zahlt sich übrigens nicht nur für den Neubau aus: Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssen auch die Potenziale zur Minderung der CO2-Emissionen bei bestehenden Immobilien ausgeschöpft werden. Hier setzt zum Beispiel das DGNB System für Sanierungen an. Das Planungs- und Optimierungstool unterstützt Planer und Immobilienbesitzer, ein Maximum an Nachhaltigkeit und den damit verbundenen Vorteilen zu realisieren.

Zertifizierte Gebäude zeichnen sich durch eine optimierte Planung und Umsetzung aus. Aspekte wie Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Komfort stehen im Mittelpunkt, was sowohl den Wert als auch die Langlebigkeit der Immobilien steigert. Zertifizierte Gebäude tragen weniger zu Treibhausemissionen bei und reduzieren das Abfallaufkommen. Mögliche Investoren bevorzugen diese Art von Gebäuden, da sie als risikoärmer und zukunftssicher gelten. Zudem wird der Zugang zu Fördermitteln und Finanzierungsmöglichkeiten erleichtert, da die Maßnahmen häufig Voraussetzung für staatliche Unterstützung sind.

Nachhaltigkeitszertifikate wie DGNB oder LEED sind ein sichtbares Zeichen für Qualität und Umweltbewusstsein. Sie erhöhen die Attraktivität der Gebäude für Investoren, Mieter und Käufer und verschaffen Bauunternehmen einen klaren Vorteil im Wettbewerb. Unternehmen, die in nachhaltiges Bauen investieren, demonstrieren gesellschaftliche Verantwortung und Umweltbewusstsein. Dies stärkt das Markenimage und sorgt für Vertrauen bei Stakeholdern.

How To?

Bleibt noch die Frage offen, wie ein solches Zertifikat erworben werden kann. Je nach Zertifikat können einzelne Schritte abweichen, in der Regel ist der Ablauf aber ähnlich.

Um eine DGNB-Zertifizierung zu erhalten, müssen bestimmte formale Anforderungen erfüllt werden. Dazu zählen unter anderem die Anmeldung des Projekts und eine umfangreiche Dokumentation. Ein zentraler Bestandteil des Prozesses ist die Zusammenarbeit mit einem von der DGNB qualifizierten Auditor – einem Experten in Planung und Bau nachhaltiger Gebäude. Diese Auditoren sind meist ausgebildete Architekten, Bauingenieure, Stadtplaner oder Projektentwickler, die eine Fortbildung zum Auditor absolviert haben. Der Auditor begleitet den Auftraggebenden von der Anmeldung über die einzelnen Schritte der Zertifizierung bis hin zum Abschluss des Verfahrens. Der Auftraggebende schließt hierfür zwei Verträge ab: einen mit dem DGNB Auditor, der die Zertifizierung begleitet, und einen separaten Zertifizierungsvertrag mit der DGNB. Zwischen der DGNB und dem Auditor besteht kein Vertragsverhältnis, um die Neutralität und Unabhängigkeit des Verfahrens sicherzustellen. Nach Abschluss der Unterlagenprüfung durch den Auditor nimmt die DGNB eine Konformitätsprüfung vor. Auf Basis dieser Bewertung wird dem Projekt ein Zertifikat in einer der vier Stufen – Platin, Gold, Silber oder Bronze – verliehen.

Die verschiedenen Auszeichnungsstufen
Zertifikat:

DGNB Platin

Der Gesamterfüllungsgrad sagt aus, wie viele Anforderungen des Systems ein zertifiziertes Projekt über alle Themenfelder hinweg insgesamt erfüllt. Der Mindesterfüllungsgrad bezieht sich auf die Erfüllung der Anforderungen einzelner Themenfelder.

  • Gesamterfüllungsgrad: ab 80 %
  • Mindesterfüllungsgrad: 65 %
Zertifikat:

DGNB Gold

Der Gesamterfüllungsgrad sagt aus, wie viele Anforderungen des Systems ein zertifiziertes Projekt über alle Themenfelder hinweg insgesamt erfüllt. Der Mindesterfüllungsgrad bezieht sich auf die Erfüllung der Anforderungen einzelner Themenfelder.

  • Gesamterfüllungsgrad: ab 65 %
  • Mindesterfüllungsgrad: 50 %
Zertifikat:

DGNB Silber

Der Gesamterfüllungsgrad sagt aus, wie viele Anforderungen des Systems ein zertifiziertes Projekt über alle Themenfelder hinweg insgesamt erfüllt. Der Mindesterfüllungsgrad bezieht sich auf die Erfüllung der Anforderungen einzelner Themenfelder.

  • Gesamterfüllungsgrad: ab 50%
  • Mindesterfüllungsgrad: 35 %
Zertifikat:

DGNB Bronze

Der Gesamterfüllungsgrad sagt aus, wie viele Anforderungen des Systems ein zertifiziertes Projekt über alle Themenfelder hinweg insgesamt erfüllt. Der Mindesterfüllungsgrad bezieht sich auf die Erfüllung der Anforderungen einzelner Themenfelder.

  • Gesamterfüllungsgrad: ab 35 %
  • Mindesterfüllungsgrad: - %

Das DGNB Zertifikat in Bronze wird nur bei den Systemen für Gebäude im Betrieb, Bestandsgebäude sowie biodiversitätsfördernde Außenräume (bei bestehenden Siedlungsstrukturen) vergeben.

Nachhaltigkeit
Welche Kosten entstehen dabei?

Die Kosten für eine Gebäudezertifizierung gliedern sich in Fixkosten und variable Kosten. Die Höhe der variablen Kosten ist stark abhängig vom jeweiligen Bauprojekt. Fixe Kosten umfassen den Zertifizierungsprozess, also die Prüfungsrunden. Diese werden berechnet aus Brutto Grundfläche und Nutzungsprofil. Die variablen Kosten werden zwischen Bauherrn und Auditor abgestimmt. Die Summe ist abhängig vom Leistungsaufwand des Auditors. Mitglieder der DGNB profitieren von finanziellen Vorteilen, wie vergünstigten Zertifizierungen, und können aktiv an der Weiterentwicklung von Standards mitwirken. Zudem erhalten Mitglieder Zugang zu einem starken Netzwerk, exklusiven Veranstaltungen und aktuellen Informationen im Bereich nachhaltiges Bauen. Informieren Sie sich hier umfangreich zu den Kosten einer Zertifizierung.

Fazit

Es lässt sich festhalten, dass nachhaltiges Bauen und der Erwerb entsprechender Zertifikate lohnende Investitionen sind, die weit über ökologische Aspekte hinausgehen. Sie steigern den Immobilienwert, senken langfristig Kosten durch Energieeffizienz und stärken die Wettbewerbsfähigkeit. Als unverzichtbarer Bestandteil der modernen Baubranche kombiniert nachhaltiges Bauen ökologische Verantwortung, wirtschaftlichen Nutzen und zukunftsweisende Innovationen – ein Ansatz, der die Bauwirtschaft nachhaltig prägt und vorantreibt.

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