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Effiziente Baustellenabsicherung: Zutrittskontrollen für mehr Sicherheit und Schutz vor Diebstahl

Die Sicherheit auf Baustellen hat viele Facetten und ist eng mit personellen Sicherheitsrisiken, finanzieller Verantwortung und Haftungsfragen verknüpft. Das A und O der Baustellenabsicherung ist eine systematische Zutrittskontrolle. Moderne, digitale Systeme sorgen gleichzeitig für effektives Datenmanagement.

03/02/2025

Lesezeit

7 Minuten

Die Sicherheit auf Baustellen hat viele Facetten und ist eng mit personellen Sicherheitsrisiken, finanzieller Verantwortung und Haftungsfragen verknüpft. Das A und O der Baustellenabsicherung ist eine systematische Zutrittskontrolle. Moderne, digitale Systeme sorgen gleichzeitig für effektives Datenmanagement.

Zutrittskontrollen auf Baustellen sind unverzichtbar

Je größer eine Baustelle ist und je länger sie besteht, desto schwieriger wird es, den Überblick zu behalten. Unternehmen, Subunternehmen, Lieferfirmen, wechselnde Mitarbeitende – das sind nur einige der Personengruppen, die dort anzutreffen sind. Wer eine Baustelle betreibt, trägt große Verantwortung – und eine umfassende Baustellenabsicherung gewährleistet nicht nur die Sicherheit der Mitarbeitenden, sondern schützt auch vor Diebstahl, Unfällen und unbefugtem Zutritt.

Wie groß die wirtschaftliche Relevanz der Baustellenabsicherung ist, zeigen folgende Diebstahlzahlen: Allein beim LKA Baden-Württemberg wurden im Jahr 2023 2.156 Diebstähle registriert. Laut der baden-württembergischen IHK ist nahezu jedes Bauunternehmen ein- bis zweimal jährlich betroffen. Die Schäden liegen nicht selten im sechsstelligen Bereich. [1]

Gefahren können an zahlreichen Stellen lauern. Beispiele sind offen herumliegendes Werkzeug als Stolper- und Verletzungsquelle, nicht fachgerecht aufgestellte Gerüste, fahrlässig gelagerte Chemikalien oder falsch angeschlossene Maschinen. Das erklärt auch die Menge der Vorschriften rund um den Arbeitsschutz auf Baustellen – vom Arbeitsschutzgesetz über die Baustellenverordnung bis hin zu den Regeln zum Arbeitsschutz auf Baustellen.

Nur angemessen geschulte und berechtigte Personen dürfen eine Baustelle betreten und dort arbeiten. Eine professionelle Zutrittskontrolle sorgt für Sicherheit und reibungslose Abläufe. Darüber hinaus lassen sich mit modernen Kontrollsystemen auch Dokumentationspflichten komfortabel erfüllen.

Einbrecher

Schutz vor Diebstahl und Vandalismus

Auf Baustellen herrscht ein reges Treiben, Kommen und Gehen. Teure Maschinen sind im Einsatz und verbleiben über Wochen oder Monate hinweg auf der Baustelle; Baumaterial ist teuer und vor Ort reichlich vorhanden. Für Diebe eine verlockende Situation, der nur durch eine geeignete Baustellenabsicherung begegnet werden kann. Damit lassen sich auch ärgerliche und teure Vandalismusschäden vermeiden.

Projektschutz

Unbefugten Personen ist der Zutritt zu einer Baustelle nicht gestattet. Sie können sich selbst oder andere gefährden, die Arbeitsabläufe stören und Verzögerungen verursachen. Auch ist es nicht auszuschließen, dass sie aus Unwissenheit oder Absicht Schäden anrichten. Gegen solche Störungen hilft eine effektive Zutrittskontrolle.

Datenschutz

Auf Baustellen gibt es zahlreiche vertrauliche Dokumente wie Baupläne und Verträge. Da die Arbeitssicherheitsregelungen einzuhalten sind, werden außerdem Personen und Ausweise am Eingang kontrolliert sowie die personenbezogenen Daten gespeichert und verarbeitet. Bei Zollkontrollen sind solche Unterlagen vorzulegen. Zutrittskontrollen sichern also den Datenschutz, indem sie den Zugang zu sensiblen Daten regulieren. Gleichzeitig liefern sie die benötigten Daten für die Dokumentation, dass alles korrekt abläuft.

Versicherungsschutz

Jedes Bauvorhaben ist auch eine Gefahrenquelle. Die Verkehrssicherungspflicht und die Überwachungspflicht obliegt zunächst einmal den Bauherrinnen und Bauherren. Aber Achtung: Der Versicherungsvertrag enthält auch Angaben zu den geforderten Sicherheitsvorkehrungen. Werden diese Pflichten vernachlässigt, verweigert unter Umständen die Versicherung im Schadensfall die Zahlung.

Bei Diebstahl am Bau haftet bis zur Abnahme des Gewerks die Auftragnehmerin bzw. der Auftragnehmer. Sie bzw. er ist für den Diebstahlschutz verantwortlich und hat beispielsweise für sichere Zäune zu sorgen. Um finanziellem Schaden durch Diebstahl vorzubeugen, kann eine Diebstahlversicherung abgeschlossen werden.

Kontrollmethoden regeln den Zutritt sicher und komfortabel

Mechanische Systeme

... wie Drehkreuze und Schranken sorgen dafür, dass jede Person eine Zugangsberechtigung vorweisen muss, um die physische Barriere passieren zu können – beispielsweise eine Zugangskarte. Mechanische Systeme sind sehr robust und leicht in Sicherheitskonzepte einzubinden.


Digitale Systeme

... bieten raffiniertere Möglichkeiten. Die Zugangsberechtigung wird anhand von RFID-Karten (Radio-Frequency-Identification-Karten), biometrischen Scannern, PIN-Codes oder digitalen Schlüsseln nachgewiesen. Alle Ein- und Austritte werden lückenlos erfasst. Außerdem lässt sich genau festlegen, welche Dokumente hinterlegt sein müssen, um die Zugangsgenehmigung zu bekommen.

Digital Schloss
Digitale Zutrittskontrolle

Ist die Zutrittskontrolle digital gelöst, dient sie nicht nur der Sicherheit. Sie erfüllt gleichzeitig wichtige Verwaltungs- und Dokumentationsfunktionen, ist also eine deutliche Arbeitserleichterung:

  • Alle Dokumente liegen griffbereit vor.
  • Anwesenheitsberichte sind stets aktuell abrufbar.
  • Die Zollvorschriften werden nachweisbar erfüllt.
  • Das Haftungsrisiko wird minimiert.

Und es gibt viel zu dokumentieren: Unterschriebene Mindestlohnerklärungen, Sicherheitsunterweisungen, Baustellenausweise für die zweifelsfreie Personenidentifikation, Anwesenheitsregistrierungen, Qualifikationsnachweise, Erfassung und Koordination sämtlicher Unternehmen mit ihren auf der Baustelle tätigen Mitarbeitenden, Belege für den Zoll im Kampf gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung. Ohne digitale Erfassung geht schnell der Überblick verloren.

RFID

RFID-Karten sind eine elegante und beliebte Methode der digitalen Zutrittskontrolle: Jeder RFID-Chip enthält einen Code. Hält man den Chip vor ein Lesegerät, überträgt der Chip seine Daten mithilfe einer in der Karte eingebauten Mikroantenne. Das Lesegerät entschlüsselt den empfangenen Code und leitet die Daten an einen Controller weiter. Die RFID-Technologie arbeitet schnell und ist schwer zu fälschen.

Ein personalisierter RFID-Ausweis dient auf einer Baustelle als individualisierter Schlüssel. So kann leicht festgelegt werden, welche Personen wo Zutritt bekommen. Und es ist sofort ersichtlich, wie viele und welche Personen sich gerade auf einer Baustelle aufhalten. Eine interessante Kombination für die Baustellenabsicherung sind Drehkreuze mit RFID-Zugangskontrolle.

Biometrische Kontrollen

Biometrische Sicherungssysteme bieten höchste Sicherheit. Die Zugangskontrolle basiert auf der Erkennung eines einzigartigen physischen Merkmals einer Person – zum Beispiel von Fingerabdruck, Iris oder Gesicht. Dafür wird zunächst ein Scan der Person angefertigt und hinterlegt. Bei jedem Zutritt erstellt ein Lesegerät einen neuen Scan und überprüft, ob dieser deckungsgleich mit den gespeicherten Informationen der berechtigten Person ist. Diese Methode ist sicher, die Zutrittsberechtigung lässt sich weder kopieren noch stehlen und kann nicht verloren gehen wie eine Karte. Es ist auch möglich, Karten und die biometrische Erkennung zu kombinieren.

Biometrische Kontrollen sind aus Datenschutzgründen nur zulässig, wenn die betreffende Person der Datenspeicherung und Datenverarbeitung ausdrücklich zustimmt und die Situation eine derart hohe Absicherung rechtfertigt.

PIN-Codes

PIN-Codes erlauben eine flexible und einfache Zugangskontrolle. Über die Eingabe der persönlichen Identifikationsnummer, des PIN-Codes, legitimiert sich jede Person beim Betreten der Baustelle. PIN-Codes sind leicht zu vergeben und anzupassen. Sie eignen sich besonders gut für kleinere Baustellen.

Das Smartphone als digitaler Schlüssel

Soll das Smartphone als Schlüssel für die Zutrittskontrolle dienen, ist zunächst eine spezielle App zu installieren. Dann wird der digitale Schlüssel von der zentralen Verwaltung an die entsprechenden mobilen Endgeräte verschickt – eine Schlüsselübergabe vor Ort entfällt. Das Lesegerät an der Baustelle registriert die Zutrittsberechtigung, wenn das Smartphone davorgehalten wird.

Sperrung
Zutrittskontrollen in der Praxis

Zur Baustellenabsicherung hat sich in der Praxis besonders die Kombination mehrerer, aufeinander abgestimmter Bausteine bewährt. Die Anbieter von Zutrittskontrollsystemen unterstützen bei der Bedarfsanalyse und passen die Planung auf die individuellen Bedürfnisse an – für einen verlässlichen Schutz gegen innere und äußere Gefahren.

Denn: Die Gesamtzahl der Mitarbeitenden wird leicht unterschätzt. So waren laut baugewerbe-magazin.de beim Bau der neuen Produktionslinie eines aluminiumverarbeitenden Unternehmens in 16 Monaten insgesamt 3.000 Mitarbeitende von 150 Firmen im Einsatz. Ein Zutrittskontrollsystem mit Zugriff auf die hinterlegten Berechtigungen gewährleistete die notwendige Sicherheit und Übersicht – auch, als auf dem Areal eine Fliegerbombe gefunden wurde. [2]

Checkliste: Überlegungen zur optimalen Baustellenabsicherung

1. Umfang des Sicherungsbedarfs ermitteln

2. Sich informieren und beraten lassen

3. Die Baustellenabsicherung planen

4. Das Zutrittskontrollsystem durch versierte technische Fachkräfte lassen

5. Die Mitarbeitenden schulen

6. Den Support und die Wartung des Anbieters von Zutrittskontrollsystemen nutzen

Investitionen in eine professionelle, systematische Baustellenabsicherung lohnen sich. Insbesondere digitale Zutrittskontrollsysteme sind leistungsstark. Sie sorgen für Sicherheit und Effizienz – unverzichtbar für die reibungslose Bauabwicklung ohne vermeidbare Zwischenfälle.

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