
Naturstromspeicher Gaildorf - ein Rekordprojekt mit Würth
In Gaildorf, im schwäbisch-fränkischen Wald, baut die Firmengruppe Max Bögl ein kombiniertes Wind- und Wasserkraftwerk und errichtet dabei die höchste Windkraftanlage der Welt – Wasserbecken unter den Windrädern dienen bei dem Pilotprojekt als Energiespeicher, um Schwankungen im Stromnetz auszugleichen.
Anne Sutanto
Mi., 23.05.2018
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2 Minuten

Vier bis zu 246,5 Meter hohe Windräder erheben sich seit dem Herbst 2017 über dem schwäbisch-fränkischen Wald der Gemeinde Gaildorf nahe Stuttgart. Vier Windräder, die mehr können als regenerative Energie aus dem Wind zu gewinnen, der hier über die Wipfel pfeift. Denn die Windräder stehen auf Wasserbecken, die ihrerseits als Energiespeicher dienen.
Wie das funktioniert? „Bei Stromüberschuss im Netz pumpen wir aus einem neu angelegten Speichersee im Tal Wasser nach oben in die Passivbecken“, erklärt Johannes Kaltner, der Projektleiter für das Projekt Naturstromspeicher Gaildorf. „Wenn wir dann Strom im Netz benötigen, lassen wir das Wasser ins Tal ab und gewinnen durch Turbinen die darin enthaltene Energie.“ Innerhalb von 30 Sekunden könne dieses System angepasst werden und je nach Bedarf Strom aus dem Netz entziehen oder einspeisen. „So können wir die regenerativen Energien noch effizienter nutzen und unser Kraftwerk sehr flexibel an die aktuellen Gegebenheiten anpassen.“
Wasserbatterie dient als Kurzzeitspeicher
„Wasserbatterie“ nennt die Firmengruppe Max Bögl dieses Zusammenwirken von Oberbecken auf dem Berg und Unterbecken im Tal, das durch ein zwischengeschaltetes Pumpspeicherhaus und Druckrohrleitungen in beide Richtungen funktioniert. Die drei Turbinen im Tal liefern eine Leistung von bis zu 16 Megawatt. Die elektrische Speicherkapazität des Kraftwerks ist auf insgesamt 70 Megawattstunden ausgelegt.