EuroSkills 2018: Würth fördert größten Talent-Wettbewerb des Handwerks
Junge Talente fördern und gut ausgebildete Fachkräfte an Unternehmen vermitteln – diese Ziele verfolgt der Verein WorldSkills Germany e.V. Durch Partner wie Würth verfügt der Verein über ein großes Netzwerk, in dem Ausbilder und Talente zueinander finden. Vor allem im Bereich Handwerk fördert WorldSkills Germany den Nachwuchs und organisiert alle zwei Jahre im Verbund mit Vereinen anderer europäischer Länder den Wettbewerb EuroSkills.
10/04/2018
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Diese Europameisterschaft der Berufe soll die besondere Rolle des Handwerks als Stütze der EU-Wirtschaftskraft betonen und das Ansehen des Handwerks stärken. Im Mittelpunkt stehen junge Handwerker und ihre Leistungen. Denn ein ganz konretes Ziel ist es, mehr junge Menschen für einen der etwa 130 Handwerksberufe zu begeistern. Würth ist Mitglied der WorldSkills Germany und unterstützt als Sponsor auch die EuroSkills, die Ende September in Budapest zum sechsten Mal ausgetragen wurden.
Kräftemessen in Budapest
Schauplatz der Handwerker-EM war vom 26. bis 28. September 2018 das HUNGEXPO Budapest Fair Center. An der dreitägigen Veranstaltung nahmen 530 Teilnehmer aus 28 Ländern teil, für Deutschland gingen 23 Nachwuchsfachkräfte an den Start. In 17 Einzel- und drei Teamdisziplinen kämpften sie um die Goldmedaillen.
Die Teilnahme an den EuroSkills ist heiß begehrt, Teilnehmer müssen sich in mehreren Schritten für den eigentlichen Wettbewerb qualifizieren. Dementsprechend wird auch der Auftakt der Handwerker-EM gestaltet. Wie bei den Olympischen Spielen laufen alle Nationen einzeln ein und werden von landestypischer Musik begleitet. Danach geht es an die Arbeit. Die Teilnehmer erhalten klare Anweisungen. So muss im Bereich Sanitär eine Badwand gebaut werden. Gärtner erschaffen aus einem einfachen Hügel ein Gartenparadies, Schreiner lassen aus einem einfachen Brett eine kunstvolle Tür entstehen.
Paul Schärschmidt, Silber in der Disziplin Sanitär- und Heizungstechnik
Klare Regeln, gute Stimmung
Dabei geht die Arbeit nach einem klaren Reglement voran, das insbesondere die Faktoren Genauigkeit und Zeit berücksichtigt. „Eine besondere Herausforderung ist das Bauen auf perfektes Maß. Bei nur einem Milimeter Abweichung gibt es schon null Punkte“, erläutert Paul Schärschmidt, der bei den Sanitär- und Heizungstechnikern antritt. Überwacht wird die Einhaltung der Vorgaben von einer Expertenjury. Die Stimmung unter den Teilnehmern bleibt trotz des Wettkampfs freundschaftlich, schließlich sitzen alle im selben Boot. „Man trifft hier andere Nationen und Kulturen und lernt andere Handwerkstile kennen. Ich finde es sehr spannend zu sehen, wie meine europäischen Kollegen arbeiten“, beschreibt Kfz-Mechatroniker Nikolai Rölle die Stimmung auf der Handwerker-EM. Nicht zuletzt die positive Atmosphäre macht die EuroSkills zu einem Erlebnis, das junge Menschen von der Handwerksausbildung überzeugen kann.
Alle Arbeitsschritte können live beobachtet werden. Wer sich für einen Handwerksberuf interessiert, sieht hier, was in drei Tagen intensiver Arbeit entstehen kann. Parallel zum Wettkampf findet auf dem Messegelände außerdem eine Ausstellung statt. Hier präsentierten sich verschiedene Handwerksunternehmen und werben um Nachwuchskräfte. Das Interesse an handwerklichen Berufen steigt: Zahlreiche Schulklassen und viele junge Leute zählen zu den insgesamt 100.000 Messebesuchern. Dass handwerkliche Berufe in Zukunft gefragt sind, sieht auch EM-Teilnehmer Toni Eckhardt so. „Nach einer handwerklichen Ausbildung stehen einem die Türen zu vielen anderen Berufszweigen offen. Die Arbeit ist sehr vielfältig und nie eintönig. Ich kann es nur jedem empfehlen!“, sagt der Land- und Baumaschinenmechatroniker.
Team Deutschland bei den Euroskills 2018
Würth lädt zum Deutschen Abend
Am letzten Wettkampftag veranstaltete Würth einen Deutschen Abend. In gemütlichem Rahmen konnten sich alle Mitglieder der deutschen Delegation austauschen und die vergangenen Tage Revue passieren lassen. Die Bilanz fiel sehr positiv aus: Pflegefachkraft Elisa-beth Hölscher (19), Maurer Christoph Rapp (21) und Stuckateur Alexander Schmidt (22) ließen ihre Konkurrenten in ihren Disziplinen jeweils hinter sich und belegten den ersten Platz. Team Deutschland holte außerdem drei weitere Silber- und zwei Bronzemedaillen. Sieben deutsche Teilnehmer erhielten außerdem eine Medal of Excellence für überdurchschnittlich gute Leistungen. Im Ländervergleich belegt Deutschland den fünften Platz, Sieger der Nationen wurde Russland, das mit 48 Nachwuchskräften auch die meisten Teilnehmer stellte.
Die nächsten EuroSkills finden 2020 im österreichischen Graz statt. Doch bereits nächstes Jahr werden im russischen Kazan die WorldSkills 2019 ausgetragen. Dann messen sich junge Spitzenhandwerker aus der ganzen Welt. Zu diesem Wettbewerb wird der deutsche Verein wieder eine Delegation entsenden. Würth wird den Verein WorldSkills Germany und die jeweiligen Wettbewerbe auch weiterhin begleiten und strebt eine intensive Kooperation an, mit der die Nachwuchsförderung auch mittel- bis langfristig nachhaltig unterstützt werden soll.