Nie ohne Filter: Ihr schneller Weg zum richtigen Atemschutz
Bei der Auswahl des passenden Atemschutzes gibt es viel zu beachten: Wir sagen Ihnen, was Sie und Ihre Mitarbeiter über sicheren Atemschutz wissen müssen und geben Ihnen Tipps für die Auswahl der optimalen Atemschutzmaske.
11/18/2019
Lesezeit
6 Minuten
Sie arbeiten im Metallbau, als Schweißer, Lackierer oder im Bereich der Holzverarbeitung? Dann ist Ihre Gesundheit möglicherweise durch Schadstoffe in der Luft gefährdet. Diese Stoffe sind häufig mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Sie lassen sich aber durch einen geeigneten Atemschutz herausfiltern. Doch in welchen Situationen wird ein Atemschutz benötigt? Wie lange muss er getragen werden? Welcher Filter ist der Richtige? Was ist bei der Aufbewahrung von Atemschutzmasken zu berücksichtigen? Die Antworten auf diese Fragen ermöglichen Ihnen, sich und Ihre Mitarbeiter wirksam vor gefährlichen Belastungen durch Feinstaub und andere Schadstoffe schützen. Außerdem erklären wir, warum Sie eine Gefährdungsbeurteilung durchführen müssen und was es beim Gebrauch von Atemschutzmasken zu beachten gibt.
Warum wird eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt?
Gase, Dämpfe, Nebel, Stäube: Wenn Mitarbeiter gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt sind, sind Sie als Arbeitgeber nach Arbeitschutzgesetz dazu verpflichtet, für den nötigen Schutz zu sorgen. Bei der Gefährdungsbeurteilung wird geklärt, welche Risiken es gibt, ob eine Gefahr für die Gesundheit besteht und welche Maßnahmen ergriffen werden. Als Arbeitgeber müssen Sie die Beurteilung durchführen. In welcher Konzentration kann sich ein Stoff gesundheitsschädigend auswirken? Welchen Arbeitsplatzgrenzwert haben Aceton, Brom oder Chlor? Antworten auf diese Fragen finden Sie in der Technischen Regel für Gefahrstoffe 900.
Welcher Filter bietet den optimalen Schutz?
Eine Atemschutzmaske muss abhängig vom Gefahrstoff gewählt werden. Gase und Dämpfe verlangen einen anderen Filter als Holz- oder Metallstaub. Es werden drei Filterkategorien unterschieden: Partikel-, Gas- und Kombinationsfilter:
Partikelfilter sind als Einwegmaske/ partikelfiltrierende Halbmaske in drei verschiedenen Filterklassen erhältlich: FFP1, FFP2 und FFP3. Zudem können Partikelfilter als austauschbare Wechselfilter für Halbmasken in den Klassen P1, P2 und P3 eingesetzt werden. Die Zahl drückt dabei das Aufnahmevermögen aus. Bei der Arbeit mit nicht-toxischen Stoffen ist ein Partikelfilter der Klasse 1 ausreichend. Gesundheitsschädliche Stoffe können gefiltert werden mit einem Filter der Klasse 2, giftige Stoffe mit einem Partikelfilter der Klasse 3.
Gasfilter werden je nach Stoffgruppe in verschiedene Klassen mit unterschiedlichen Farbcodes eingeteilt: A, B, E, K und Hg. E steht etwa für Schwefeldioxid, Hg schützt vor Quecksilber-Dämpfen.
Kombinationsfilter kommen zum Einsatz, wenn partikel- und gasförmige Gefahrstoffe gleichzeitig auftreten, etwa bei Feuerwehreinsätzen, beim Lackieren oder beim Sprühkleben. Sie sehen: Der passende Schutz ist abhängig vom Anwendungsgebiet. In unserem Atemschutzguide finden Sie den optimalen Filterschutz für verschiedenste Bereiche.
Welche Masken- und Filterausführung ist die Richtige?
Über den Schutzfaktor zur passenden Filterklasse
Um die passende Atemschutzmaske auswählen zu können, müssen einige Punkte geklärt werden: Art des Gefahrstoffs, Aggregatzustand, Arbeitsplatzgrenzwerte, Arbeitsbedingungen, Sauerstoffgehalt, Notwendigkeit weiterer Schutzausrüstung, Warneigenschaften und der erforderliche Schutzfaktor. Dieser kann durch folgende Formel berechnet werden:
Schutzfaktor = Herrschende Schadstoffkonzentration / Arbeitsplatzgrenzwert
Der Schutzfaktor hilft Ihnen, die optimale Atemschutzmaske auszuwählen. Je höher er ausfällt desto höher sollte auch die Filterklasse sein. Bis zu welchem Schutzfaktor Sie welchen Filter einsetzen können, erfahren Sie in unserem Atemschutzguide.
Weiß, grau oder rot – Einwegmasken mit Bebänderung
Die Filterklassen der Einwegmasken von Würth erkennen Sie an der Farbe der Kopfbebänderung. Sie arbeiten mit Asbest? Dann benötigen Sie eine Maske mit rotem Band (Filterklasse 3). Die Atemluft wird durch Betonstaub verunreinigt? Hier reicht die Filterklasse 1 – eine Einwegmaske mit weißer Bebänderung.
Halb- oder Vollmaske?
Bei der Auswahl der passenden Maske ist zunächst die Frage: Halbmaske oder Vollmaske? Halbmasken sind Atemschutzmasken, die Mund und Nase umschließen. Sie sind kompakter und leichter als Vollmasken. Letztere bieten dafür einen besseren Dichtsitz und sorgen für mehr Sicherheit. Zudem schützen sie die Augen. Im Online-Shop von Würth finden Sie alle Masken im Überblick.
Was ist bei Wartung, Aufbewahrung und Anlegen zu beachten?
Wartung von Masken und Filtern
Reinigen und desinfizieren Sie Halb- und Vollmasken nach jedem Gebrauch. Nicht nur aus hygienischen Aspekten ist dies notwendig, sondern auch um den notwendigen Schutz zu gewährleisten. In der Gebrauchsanweisung Ihres Atemschutzes erfahren Sie, welche Reinigungsmittel Sie verwenden sollten. Der Filter Ihrer Atemschutzmaske lässt sich leider nicht reinigen. Tauschen Sie ihn daher regelmäßig aus. Wie lange Sie Masken oder Filter verwenden können, erfahren Sie weiter unten, unter Punkt 5.
Optimale Aufbewahrung für Ihren Atemschutz
Tragedose, verschließbare Kiste, Kunststoffbeutel: Es gibt viele Möglichkeiten Ihre Atemschutzmaske sicher aufzubewahren. Achten Sie darauf, dass das Behältnis sauber und trocken ist. Eine luftdichte und UV-geschützte Aufbewahrung verhindert, dass die Atemventile schnell altern. Dasselbe gilt für die restlichen Bauteile. So lässt sich die Lebensdauer der Maske verlängern.
So setzen Sie Ihren Atemschutz richtig auf:
- Achten Sie bei der Auswahl der Maske auf Ihre Gesichtsform und den Kopfumfang, um für einen optimalen Sitz zu sorgen. Bartträger müssen zum Rasierer greifen, um zu garantieren, dass die Maske komplett dicht ist.
- Sind Sie Brillenträger und möchten eine Vollmaske tragen, benötigen Sie eine für diesen Zweck entwickelte Maskenbrille.
- Prüfen Sie vor Gebrauch Filteranschluss, Befestigungsbänder, Ventile, Filter und sonstige Bestandteile auf ihre Unversehrtheit.
- Überprüfen Sie die Kopfbebänderung: Sie darf weder schief noch zu eng sitzen. Flexibel einstellbare Kopfbänder sorgen für Passgenauigkeit.
- Verdecken Sie die Einatemventile oder Filterflächen mit den Händen und atmen Sie kräftig ein, um den Dichtsitz der Atemschutzmaske zu überprüfen. Entsteht kein Unterdruck, sollten Sie die Maske zurechtrücken und die Bebänderung enger ziehen.
- Sitzt die Maske richtig, können Sie mit der Arbeit starten!
Wie lange können Filter und Masken verwendet werden?
Die Gebrauchsdauer von Filter und Atemschutzmasken ist abhängig von der Belastung und hängt von verschiedenen Faktoren des Arbeitsumfeldes ab: Schadstoffkonzentration, Atmungsintensität, Hitze, Feuchtigkeit und Hygienefaktoren. Einwegmasken sind nur für den Einmalgebrauch zu verwenden, also einer Arbeitsschicht von maximal acht Stunden. Halb-/Vollmasken sind grundsätzlich wiederverwendbar, achten Sie allerdings stets auf die oben genannten Faktoren. Den Filter für Ihre Atemschutzmaske sollten Sie austauschen, sobald Sie einen Atemwiderstand bemerken, einen Gasgeschmack/ -geruch wahrnehmen oder ein brennendes Gefühl im Mund auftritt.
Fazit
Entscheiden Sie bei der Wahl des Atemschutzes nicht vorschnell und informieren Sie sich gut über das passende Modell. Gerne unterstützen wir Sie dabei. Bei Würth finden Sie passgenaue, komfortable Lösungen für jeden Anwendungsbereich und das optimale Zubehör, etwa Schutzbrillen und passende Handschuhe. Ihre Mitarbeiter kommen mit einem bestimmten Stoff in Kontakt und Sie möchten herausfinden, welcher Schutz notwendig ist? Informieren Sie sich in unserem Atemschutzguide und finden Sie das passende Modell.