
Der Weg zum Meister: Akademie Würth auf der Zukunft Handwerk
Auf der Zukunft Handwerk 2025 in München erläutern Thomas Mück, Kathrin Post-Isenberg und Stefan Bohlken Strategien, den Fachkräftemangel zu überwinden und nachhaltige Karrierewege im Handwerk zu gestalten.
03/12/2025
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3 Minuten
Die Zukunft des Handwerks hängt entscheidend von der Qualifikation der Fachkräfte ab und die Fachkräftelücke stellt eine massive Wachstumsbremse dar, die den Erfolg vieler Betriebe erschwert. Doch wie schafft man es, als Handwerker den nächsten Schritt zu gehen und die eigene Karriere nachhaltig zu gestalten? Diese und weitere Fragen beantworten Thomas Mück, Leiter der Akademie Würth, und die Experten Stefan Bohlken und Kathrin Post-Isenberg im Rahmen eines spannenden Vortrags bei der Zukunft Handwerk 2025 in München unter der Moderation von Nina-Carissima Schönrock.

Meisterweg – ein Weg, der sich lohnt
Stefan Bohlken und Kathrin Post-Isenberg, selbst Meister im Handwerk, werden zu ihrem persönlichen „Meisterweg“ befragt. Der Meistertitel ist nicht nur der Höhepunkt einer handwerklichen Karriere, sondern auch Voraussetzung, um sich in vielen Handwerksberufen selbstständig zu machen.
Ein Meisterkurs gliedert sich in vier Teile:
- den praktischen Teil,
- den fachtheoretischen Teil,
- den betriebswirtschaftlichen Teil sowie
- den rechtlichen Teil
Zusätzlich wird auch die Ausbildungskompetenz geschult, um später selbst Lehrlinge ausbilden zu können.
Ein wichtiger Aspekt ist auch die finanzielle Unterstützung für angehende Meister. Stefan und Kathrin sprechen über das „Aufstiegs-BAföG“ (früher Meister-BAföG), das für viele ein entscheidender Faktor ist, um die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren zu finanzieren. Wer den Meisterkurs absolviert, kann bis zu 15.000 Euro Unterstützung erhalten – 50 Prozent davon als Zuschuss und der Rest in Form eines zinsgünstigen KfW-Darlehens. Dieses Programm zeigt deutlich, wie wichtig der Schritt zum Meister ist und wie der Staat angehende Fachkräfte dabei unterstützt, ihre Zukunft zu gestalten.
Fachkräftemangel als Wachstumsbremse
Die Handwerksbranche leidet unter einem akuten Fachkräftemangel, der sich durch alarmierende Zahlen belegen lässt. Aktuell gibt es im Handwerk 700.000 offene Stellen, wobei die Dunkelziffer auf 2 Millionen ansteigt. Dies zeigt, wie groß die Lücke an qualifizierten Fachkräften tatsächlich ist und welche Auswirkungen dieser Mangel auf die Branche hat. Zudem gibt es 1,4 Millionen junge Menschen unter 20 Jahren ohne berufsqualifizierenden Abschluss, was die Situation noch weiter verschärft. Zahlreiche Betriebe kämpfen damit, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, was das Wachstum vieler Unternehmen massiv bremst. Dieser Mangel wirkt sich nicht nur auf die Produktivität aus, sondern auch auf die Innovationskraft und Flexibilität der Betriebe. Ein Meistertitel kann dabei helfen, nicht nur das eigene Unternehmen zu stärken, sondern auch die eigene Karriere voranzutreiben.

Meisterschulenprogramm der Akademie Würth – Weiterbildung für die Zukunft
Seit fast 35 Jahren engagiert sich Würth mit der Akademie Würth in der Weiterbildung von Fachkräften im Handwerk. Allein im letzten Jahr haben über 15.000 Menschen ihre Fach- und Sachkenntnisse durch Trainings vorangetrieben.
Dieser Zugang zu hochwertigen Weiterbildungsangeboten ist ein wichtiger Beitrag zur Lösung des Fachkräftemangels und unterstützt Handwerker dabei, ihre Karriereschritte mit fundiertem Wissen zu gehen.
Unternehmertum im Handwerk – Mehr als nur Handwerken
Ein wichtiges Thema aus dem Vortrag sind auch die Herausforderungen des Unternehmertums im Handwerk. Thomas Mück thematisiert, dass das heutige Unternehmertum im Handwerk mehr als nur das Handwerken selbst umfasst. Bis zu 97 verschiedene Rollen müssen heutzutage von einem Handwerker, der ein Unternehmen leitet, übernommen werden – eine enorme Herausforderung für Handwerksmeister, die nicht nur als Handwerker, sondern auch als Unternehmer agieren müssen. Doch die Gefahr, sich zu sehr mit administrativen und unternehmerischen Aufgaben auseinanderzusetzen, ist groß, wodurch der Fokus auf das eigentliche Handwerk verloren gehen kann.
Unternehmerische Aufgaben und strategische Entscheidungen sollten nicht die Hauptlast der Handwerker sein, sondern durch gezielte Unterstützung und Weiterbildungen optimiert werden. Das Meisterschulenprogramm von der Akademie Würth bietet daher nicht nur die fachliche, sondern auch die unternehmerische Weiterbildung, um Handwerkern das notwendige Know-how für die Führung ihres eigenen Unternehmens zu vermitteln.
Die Diskussion rund um das Thema Fachkräftemangel und Meisterschulenprogramm zeigt auf, wie wichtig es ist, in die eigene Weiterbildung zu investieren und die Chancen zu nutzen. Die Fachkräftelücke ist eine echte Wachstumsbremse für die Handwerksbranche und die damit verbundenen Herausforderungen sind nur durch gut ausgebildete Fachkräfte zu meistern – eine Perspektive, die nicht nur den Handwerkern selbst, sondern auch der gesamten Branche zugutekommt.