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Brandschott: So finden Sie das passende System

Brandschutz in der Elektro- und Gebäudetechnik: Erfahren Sie, wie Sie mit passenden Abschottungssystemen Kunden überzeugen, Schulungen sparen und zusätzliche Einnahmen generieren – inklusive Tipps zur Auswahl zulassungsfreier Lösungen.

05/05/2025

Lesezeit

4 Minuten

Der Brandschutz ist ein heißes Thema für Projektverantwortliche in der Elektro- und Gebäudetechnik. Wer sich in der komplexen Welt der Brandabschottungen auskennt, kann Kunden bei der Abschottung von Kabeln und Rohren einen echten Mehrwert bieten. Erfahren Sie in diesem Beitrag, worauf es beim Brandschutz ankommt, wie Sie das richtige System finden, welche Systeme schulungsfrei sind und Sie sich dadurch zusätzliche Einnahmen sichern.

Brandabschottungen

Defekte an Elektroinstallationen verursachen rund ein Drittel der Brände in Deutschland, das ergaben Untersuchungen des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V. (IFS). Das Institut hat 2024 die Ursachen von rund 1.500 Brände ermittelt. Das Ergebnis macht deutlich: Planer und Installateure haben eine große Verantwortung beim Brandschutz. Die Ziele des Brandschutzes in Gebäuden sind in den Landesbauordungen festgeschrieben. Zu ihnen gehört:

  • Entstehung eines Brandes vorbeugen
  • Ausbreiung von Rauch und Feuer vermeiden
  • Die Rettung von Menschen und Tieren
  • Wirksame Löscharbeiten ermöglichen

Die fachmännische Umsetzung aller Installationen wird bei der Bauabnahme überprüft, bei der Abnahme müssen entsprechende Brandschutznachweise vorliegen.

Wo ist der Brandschutz geregelt?

Die Anforderungen an den Brandschutz geben in Deutschland die Bauordnungen der Bundesländer, also die Landesbauordnungen (LBO), vor. Das Baurecht bietet über die ebenfalls länderspezifische Verwaltungsvorschrift „Technische Baubestimmung“ Lösungsvorschläge: So lassen sich Abschottungen zum Beispiel über die „Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen“, kurz Leitungsanlagen-Richtlinie – LAR, realisieren. Alternativ können nach Baurecht so genannte „Klassifizierte Abschottungen“ mit einer allgemeinen Bauartgenehmigung (aBG) eingesetzt werden.

In unserem Brandschutz ABC haben wir alles Wissenswerte zum Thema zusammengefasst. Weitere Informationen zur MLAR finden Sie auf der Webseite des DiBt.

Einfache Lösungen ohne Zertifizierung: Brandschotts und Brandlastkapselung im Flucht- und Rettungsweg

Die Verarbeitung der Abschottungssysteme und Kanäle zur Brandlastkapselung sind keinem speziellen Gewerbe zugeordnet. Ob ein Abschottungssystem eine herstellerspezifische Unterweisung oder Schulung benötigt, regelt der Anwendbarkeitsnachweis. Eine einfache Faustregel besagt, dass reine Kabel- oder Rohrabschottungen ohne Unterweisung errichtet werden dürfen. Kombiabschottungen hingegen sind schulungspflichtig.

Kabelabschottung

1. Kabelabschottung

An Decken- und Wanddurchbrüchen für Kabel mit Anforderung an den Feuerwiderstand haben sich klassifizierte Brandschottungen bewährt. Sie verhindern, dass sich Feuer und Rauch im Gebäude ausbreiten. Eine der einfachsten Kabelabschottungen ist das System D2.1 – Brandschutzkitt intumeszierend von Würth. Die 1-Produkt-Schottlösung ist schulungsfrei, besteht aus einer intumeszierenden, kittartigen Brandschutzmasse und ist für die Abschottung von Kabel bis 21 mm geeignet. Mehr Informationen zum System D2.1 – Brandschutzkitt intumeszierend finden Sie im Produktdatenblatt.

2. Brandlastkapselung in Flucht- und Rettungswegen

Bei einem Brand müssen Rettungswege ausreichend lange zugänglich sein, das gibt §14 LBO vor. Elektrische Leitungen und brennbare Isolierungen stellen hier ein erhöhtes Brandrisiko dar. Deshalb gilt für notwendige Flure grundsätzlich die Anforderung „nicht brennbar“. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass „brennbare“ Leitungen, die nicht dem Betrieb des Flures dienen, mit geeigneten Maßnahmen vom Rettungsweg zu trennen oder zu kapseln sind.

Mit dem Würth Brandschutzkanal (I-Kanal) sind Sie auf der sicheren Seite. Die spezielle Innenbeschichtung schäumt im Brandfall auf und verhindert die Brandweiterleitung. Die vorgefertigten Kanäle können einfach und schnell zusammengesteckt werden und eignen sich für die Ein-Mann-Montage. Der I-Kanal ist als zwei-, drei- oder vierseitiger Kanal und als verschiedene Formteile erhältlich. Mehr Informationen zum System E4 – Brandschutzkanal I finden Sie im Produktdatenblatt.

Brandschutz auf einen Blick: Das müssen Sie beachten

1. Vorsicht ist besser als Nachsicht: Brandschutz ist Planungssache und muss direkt in der Planung berücksichtigt werden.

2. Kommunikation aller am Bau Beteiligten: Planer, Elektro- & Sanitärinstallateur, und Bauherr sollten sich eng abstimmen, um brandschutztechnischen Mängeln gewerkübergreifend vorzubeugen.

Die Firma Würth unterstützt Sie mit einer breiten Produktpalette an Brandschutzsystemen von der Abschottung über die Brandlastkapselung bis hin zum Funktionserhalt. Unser Leitsystem und unser Expertenteam helfen Ihnen, auch bei komplexen Brandschutz-Anforderungen einen kühlen Kopf zu bewahren.

Die wichtigsten Tipps rund um den Brandschutz


Für Elektro- und Kommunikationstechnik
  • Verschließen Sie schmale Einzelkabel mit im Brandfall aufschäumenden Materialien oder mit nichtbrennbaren Materialen wie Brandschutzzement oder Mineralwolle mit einem Schmelzpunkt ≥ 1000°C.
  • Bei komplexeren Kabelabschottungen, zum Beispiel für Bündel oder Hohlleiterkabel, nutzen Sie bauaufsichtlich zugelassene Abschottungssysteme.
  • Kennzeichnen Sie Schottungen mit einem Schild. Angegeben werden müssen das verwendete Abschottungssystem, die ausführende Firma und das Datum.
  • Verwenden Sie in einer Rohrbauöffnung nur aufeinander abgestimmte Produkte eines Herstellers.

Für Heizung- und Sanitärtechnik
  • Achten Sie bei Rohrdurchbrüchen auf die richtige Isolierung.
  • Kunststoffrohre bis Ø32 mm und nichtbrennbare Rohre bis Ø160 mm dürfen nach MLAR abgeschottet werden.
  • Für den Ringspaltverschluss bringen Sie Mineralwolle A1 mit einem Schmelzpunkt ≥1000°C oder einen nicht brennbaren Baustoff ein.
  • Schotten Sie Kunststoffrohre ab einem Durchmesser von 32 mm mit einem Klassifizierten Schottsystem, zum Beispiel der Würth Rohrmanschette RK I.
  • Bei aufgesetzten Brandschutzmanschette benötigen Sie bei Wanddurchbrüchen links und rechts je eine Manschette. Bei Deckendurchbrüchen ist eine Manschette an der Unterseite der Decke nötig.
Zwei Wege zum richtigen Brandschutzsystem

Für die Auswahl des passenden Systems sind zwei Fragen entscheidend:

  • Wo wird die Abschottung eingesetzt?
  • Was, also welche Medien, werden durch die Abschottung hindurchgeführt?

Auswahl über das Brandschutzposter

Übersichtlichen Piktogramme leiten Sie anhand der beiden Kriterien „WO“ und „WAS“ zum passenden Brandschutzsystem für Ihre Einbausituation. Die Produkte zur Errichtung des Abschottungssystems finden Sie über die roten Steckbriefnummern unterhalb der Piktogramme. Hier können Sie das aktuelle Brandschutzposter als PDF einsehen und runterladen.

Auswahl mit dem Würth Brandschutzassistent

Der Würth Brandschutzassistenten verkürzt die Auswahl deutlich und gib Nutzern die Sicherheit, ein geeignetes System zu wählen. So funktioniert’s: Anforderungsparameter eingeben, das Online-Tool filtern die geeigneten Brandschutzsysteme heraus. Zu jedem System erhält der Nutzer hilfreiche Hinweise, wo in den Bauartgenehmigungen die Auswahl bestätigt werden kann. Auch für Anwendungssituationen, die noch nicht in den Bauartgenehmigungen integriert sind, werden Lösungshinweise gegeben.

Alle Würth Brandschutzsysteme sowie die dazugehörigen Unterlagen wie Systemsteckbrief, Montageanleitung, Zulassung und Übereinstimmungserklärung finden Sie unter www.wuerth.de/brandschutz.

Schnelle und einfache Befestigung der Brandschutzsysteme

Für die Befestigung von TGA-Installationen bietet Würth eine große Auswahl an brandgeprüften Dübeln, es stehen über 50 unterschiedliche Dübel-Systemen zur Verfügung. Mehr Informationen über die richtige Befestigung für Ihr System finden Sie auf unserer Seite für Dübeltechnik.

Experte werden: Fachkraft für Brandschutztechnik, Brandschutztechnik mit Praxisteil

Für die Installation von schulungspflichtigen Abschottungssystemen brauchen Installateure eine Schulung oder Unterweisung durch den Hersteller. Würth bietet Ihnen drei unterschiedliche Verarbeiterschulungen. Ihr Vorteil durch eine solche Weiterbildung: Sie können Ihren Kunden künftig mehr Leistungen anbieten. Mehr Informationen zu unseren Schulungen erhalten Sie hier:

Seminare

Brandschutztechnik Kompakt


Sie erbringen den von der Gesetzgebung erforderlichen Nachweis, dass Sie vom Hersteller der bauaufsichtlich zugelassenen Systeme geschult sind.

Zertifizierte Fachkraft für Brandschutztechnik

Mit dem Zertifikat der MFPA Leipzig weisen Sie Ihre Qualifikation für Brandschutzaufgaben nach – gültig für 3 Jahre.

Brandabschottungen – Grundlagen, Einbau und Beflammung

Sie lernen, das passende Schottsystem sicher auszuwählen und fachgerecht einzubauen – für effizientere Abläufe.

Service und Beratung

Unsere erfahrenen Brandschutzspezialisten beraten Sie am Telefon, per E-Mail oder persönlich vor Ort. Schicken Sie uns einfach die ausgefüllte Erste Hilfe Checkliste, wir empfehlen Ihnen das passende System für Ihre Anwendung. Bei Großbaustellen beraten Würth-Mitarbeiter Sie auch gerne vor Ort.

Auf Wunsch begleiten Sie die erfahrenen Brandschutzspezialisten von Würth während der gesamten Bauzeit – von der Planung bis zur Dokumentation und Umsetzung.

Zu unserem Service-Angebot zählen:

  • Analyse der Begebenheiten vor Ort
  • Abgleich mit aktuellen Richtlinien
  • System- und Produktauswahl
  • Sonderlösungen passend für Ihr Projekt
  • Unterstützung bei gutachterlichen Stellungnahmen
  • Einzigartige, flexible Software für die Planung und Dokumentation
  • Lückenlose Nachvollziehbarkeit von der Planung bis zur Ausführung

So erreichen Sie uns:

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