Als Mauerwerk versteht man in der Regel eine Wand oder ein Bauteil, das aus natürlichen oder künstlich hergestellten Steinen besteht. Mauerwerk wird hergestellt, indem natürliche oder künstlich hergestellte Steine Schicht für Schicht und im Verband aufeinander gesetzt gemauert werden. Die Fugen können mit Mörtel verfüllt sein. In der Regel sind zumindest die horizontalen Fugen (Lagerfugen) vermörtelt, um Drucklasten möglichst vollflächig zu übertragen.
Die vertikalen Fugen (Stoßfugen) sind häufig nicht vermörtelt und nur gestoßen. In nicht vermörtelten Fugen dürfen in der Regel für zulassungsrelevante Befestigungen keine Dübel gesetzt werden. Genaues dazu regeln die jeweiligen Zulassungen der Dübel. Moderne künstliche Steine mit planen Oberflächen (Plansteine) werden häufig im Dünnbett-
verfahren mit einem speziellen Dünnbettmörtel vermauert oder geklebt. Die Fugen sind hierbei nur 1-3 mm dick, im Gegensatz dazu sind Fugen aus Normalmörtel ca. 12 mm dick.
Moderne künstliche Steine sind oftmals darauf ausgelegt, möglichst gute wärmedämmende Eigenschaften zu haben. Dazu werden die Wandstärken oftmals so dünn wie möglich gemacht und Hohlräume/Löcher maximiert und mit Dämmmaterial befüllt. Die Tragfähigkeit nimmt dabei ab und es wird zunehmend zur Herausforderung, große Lasten in modernem hochwärmedämmenden Mauerwerkswänden zu verankern.
Mauerwerkswände werden häufig verputzt oder nachträglich noch mit einer Dämmung oder einem Wärmedämm-Verbund-System versehen. Das macht es in der Praxis schwierig, im Nachhinein zu erkennen, aus welchem Stein das Mauerwerk hergestellt ist. Im folgenden Abschnitt lesen die mehr darüber.
Bei der Dübel-Auswahl sind Putz- oder Dämmschichten auf jeden Fall als nichttragende Schichten anzusehen. Die Befestigungshöhe des Dübels muss dementsprechend gewählt werden.